Wer kommendes Wochenende seinen Urlaub auf Texel verbringt, sollte sich nicht vor maskierten Kindern und Erwachsenen fürchten. Denn Texel hat nicht nur seinen eigenen Dialekt, sondern auch eine Reihe von Brauchtümern. Ein lebendiges Beispiel hierfür ist das Fest ‚Ouwe Sunderklaas‘. Diese Tradition wird von den Texelern jedes Jahr am 12. Dezember gefeiert.
Die Kinder gehen am Nachmittag und die Erwachsenen am Abend verkleidet und maskiert auf die Straße. Auf humoristische Weise stellen sie Angelegenheiten und Vorfälle an den Pranger, die im vergangenen Jahr auf der Insel vorgefallen sind. Um zu vermeiden, dass man erkannt wird, werden zudem Schilder mit Texten verwendet und mit verstellter Stimme gesprochen.
Dämonen vertreiben
Nach diesem sog. ’speulen‘ [deutsch: Spielen] dauert das Fest in den Cafes und Kneipen noch bis in die frühen Morgenstunden. Ursprünglich fand das Fest nur im häuslichen Kreis statt. In De Cocksdorp ist das immer noch so. Seinen Ursprung hat ‚Ouwe Sunderklaas‘ wahrscheinlich in den alten germanischen Mittwinterfesten, die zur Vertreibung der Dämonen gefeiert wurden. Sie dienten aber auch dazu die langen, dunklen Winterabende zu verkürzen. Nur der Name soll vom Nikolausfest (niederl.: ‚Sinterklaas‘) abgeleitet sein.
Anbei ein kleiner TV-Beitrag (in niederländischer Sprache):
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