Auf der Nordseeinsel Texel gibt es kein schlechtes Wetter. Vor allem während der Wintermonate, wenn die Sturmsaison beginnt, erwartet Naturmenschen hier ein ganz besonderes Erlebnis. Sie können während ausgedehnter Spaziergänge über den Strand und durch die Dünen die beeindruckende Kraft der Elemente nach Herzenslust am eigenen Leib erfahren. Und sich danach in einem der geselligen Strandpavillons am offenen Kamin bei einem Texeler Bockbier wieder aufwärmen.
Sturm und Flut: Spiel der Gezeiten
Der ausgedehnte Strand ist leer, der Ausblick weit und ungestört, über große Entfernungen trifft man kaum auf andere Spaziergänger. Warm eingepackt dem scharfen Wind die Stirn bietend, mit dem Tosen der Brandung im Hintergrund: So kann man die raue und unbändige Natur im Winter nur auf Texel in vollen Zügen genießen. „Sturmsaison“ wird diese Zeit hier genannt und das nicht umsonst. Bei Wind der Stärke 10 bis hin und wieder sogar 13 und kräftigen Böen von bis zu 100 km/h wird man Zeuge spektakulärer Naturschauspiele. Noch dazu bei Springflut, wenn zu Voll- bzw. Neumond die Kraft der Gezeiten noch mehr zunimmt und der Sturm dafür sorgt, dass das Naturgebiet De Slufter sowie der Hafen Oudeschild bei Hochwasser überflutet werden.
Wechselnde Kulissen: Himmel über Texel
Nach einem Wintersturm sehen der Strand und die Dünen, von denen häufig große Teile weggerissen wurden, ganz anders aus. Einer der Orte, an denen man dieses Phänomen am besten beobachten kann ist De Hors, eine breite Sandplatte an der äußersten Südwestspitze von Texel, wo Sand, Wind und Meer freies Spiel haben. Durch die hohen Wellen werden zahlreiche Tiere, die auf und im Meeresboden leben, dort angespült, wodurch der Strand häufig mit Seesternen, Muscheln, Krebsen und vielerlei anderem Strandgut übersät ist.
Sturmsaison: Aufwärmen und genießen
Der perfekte Mix nach einem strammen Winterspaziergang: Bier und Bitterballen, vorzugsweise vor einem knisternden Kaminfeuer. In vielen Strandpavillons und anderen Restaurationen auf der Insel brennt im Winter das Holz im Ofen und stehen die Winterbiere der Texeler Bierbrauerei auf der Karte: das kräftige „Noorderwiend“ (Nordwind) mit 7,5% oder der „Stormbock“ (Sturmbock), mit 9,5 % das schwerste Spezialbier der Insel. Natürlich kann man sich auch mit einer leckeren heißen Schokolade oder der Inselspezialität „Juttertje“, einem sanften Kräuterbitter, aufwärmen und erholen. Nach einem Tag mit viel frischer Luft und einem langen Spaziergang in einer beeindruckenden Naturkulisse ist Entspannung so auf jeden Fall garantiert.
Fotografische Impressionen zur Sturmsaison:
Sehr schöner Bericht mit tollen Fotos!
Ich freue mich schon auf Februar 2016…dann werde ich genau das (erstmalig in einem Februar) erleben!